Corona contra BRH

Corona hat dem BRH förmlich den Boden unter den Füßen weggezogen

(Foto: BRH-Vorsitzender Hans Burggraf)

(Euskirchen) Schweren Herzens und mit großem Bedauern musste nun der Seniorenverband BRH gleich sein ganzes Veranstaltungsprogramm „Urlaub ohne Koffer“ für das Jahr 2020 absagen. So berichtet Vorsitzender Hans Burggraf: "In Sorge um die Gesundheit der Euskirchener BRH-Mitglieder lassen wir auch nach Rücksprache mit vielen verantwortlichen Personen die Veranstaltungen ausfallen. Die Corona-Krise ist für den BRH ein wahres Fiasko!“

Den Grund schob der BRH-Vorsitzende gleich nach: Die weiterhin völlig unvorhersehbare Entwicklung des Coronavirus. Nach heutiger Einschätzung werde man auch im Herbst noch keine Sicherheit darüber haben, dass alle Senioren bei den Tagestouren mit Bussen gesund bleiben würden und sich nicht mit dem Virus infizieren. „Dieses Risiko ist unter den gegebenen Vorzeichen von keinem von uns Ehrenamtlern zu verantworten“, so Burggraf.

Der BRH ist bei seiner Jahresplanung schon vor längerer Zeit viele Verträge mit Busunternehmen, Hotels, Besichtigungsorten, Städteführern etc eingegangen. Seit Wochen stehen nun schon schwierige Verhandlungen wegen eigentlich fälligen Stornogebühren an. Der BRH muss dabei in den Verhandlungen auch erfahren, dass schließlich viele Besichtigungen ja grundsätzlich noch oder wieder möglich sind. Dagegen sind für den BRH die für die erforderlichen Anfahrten notwendigen Busfahrten nicht zu verantworten.

Zudem habe viele Senioren schon Geld für die Touren anbezahlt, diese Anzahlungen würden nun berechtigt zurückverlangt. Im Detail bedeutet die gesamte Problematik für den BRH eine schon wochenlange Rückabwicklung, in der es um zum Teil hohe Beträge geht. Burggraf nennt stellvertretend die in der Summe hohen Ticketpreise für die abgesagten Festspiele in Oberammergau und das fast komplett gebuchte Kölner Hänneschen Theater. So sehe man sich durch Corona und den bislang völlig unbekannten Konsequenzen für den Seniorenverband mit Herausforderungen konfrontiert, die niemand hätte erahnen können. „Man darf behaupten, dass das Virus uns und insbesondere den Vorstand und die Tourenleiter in eine nervige Ausnahme-Situation katapultiert hat. Es hat uns förmlich den Boden unter den Füßen weggezogen!“ präsentiert der BRH Vorsitzende seinen Bericht und versucht mit dieser klaren Aussage alle Befürchtungen zu bestätigen.

Die aktuelle Situation bedeutet aber nicht das „Aus“ für den Verband, lässt der Vorstand wissen. Im Gegenteil: Man sei mit aller Macht dabei, bald wieder auch mit Touren „Urlaub ohne Koffer“ für die Senioren da zu sein. Zumal man sich zwar aus Sicherheitsgründen für eine harte Maßnahme entschieden habe, man aber auch bei den Mitgliedern auf große Solidarität und Verständnis gestoßen sei. So hofft man im BRH die Krise gemeinsam positiv bewältigen zu können. Übrigens dürfen die Teilnehmer, die bereits Touren angezahlt haben, schon in Kürze mit einer vollständigen Rückerstattung rechnen. Außerdem werde zurzeit noch geprüft, ob als einzige Veranstaltung Ende des Jahres der mehrtägige Besuch von Dresden doch noch durchgeführt werden kann.